Digitales Lehren und Lernen in Niedersachsen
Getreu dem Motto „Neue Wege für niedersächsische Hochschulen“ nahm das niedersächsische Verbundprojekt „SOUVER@N – Digitales Lehren und Lernen in Niedersachsen“ im August 2021 seine Arbeit auf.
Am 31.12.2025 fand das mit fünf Mio. Euro von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre geförderte Projekt seinen erfolgreichen Abschluss.
Die Mission
Souveränes digitales Lehren und Lernen fördern – das war die gemeinsame Mission, mit der sich acht kleinere und mittlere niedersächsische Hochschulen und der ELAN e.V. auf den Weg gemacht haben, die Digitalisierung in der Hochschullehre zu stärken. Ausgangspunkt für das Verbundvorhaben bildeten die steigende Nutzung digitaler Lehr-/ Lerntechnologien an Hochschulen und die zugleich wachsenden Ansprüche an die technische Umsetzung, die didaktische Qualität und entsprechende Service- und Supportleistungen. Ziel war es, durch Bündelung von Kompetenzen schnell, agil und flexibel den großen Herausforderungen digitaler und hybrider Lehre begegnen können. Der Fokus lag auf einem umfassenden technischen, didaktischen und rechtlichen Know-how als Basis für souveränes digitales Lehren und Lernen.
Digitale Souveränität bedeutete in diesen Zusammenhang dreierlei:
- die souveräne, d. h. kompetente und lernzielorientierte Nutzung digitaler Werkzeuge auf Seiten der Lehrenden und Studierenden (Digital Literacy)
- die professionelle Entwicklung hochwertiger digital angereicherter Lehr-/Lernkonzepte bzw. -inhalte
- die durch den Verbund gestärkte digitale Souveränität der Hochschulen als Institutionen (gesicherte IT-Basis, Open Source Dienste und Infrastrukturen).
Entwicklungsfelder und Arbeitspakete
SOUVER@N adressierte die daraus erwachsenden Chancen und Herausforderungen in den drei miteinander verbundenen Entwicklungsfeldern: IT-Basis, Services und Content/OER.
Daraus abgeleitet wurden in vier Arbeitspaketen konkrete Maßnahmen umgesetzt. Gerahmt wurden die Arbeitspakete von drei Querschnittteams, die regelmäßige Qualitätskonferenzen durchführten, unterschiedlichste Austauschformate organisierten sowie für eine reibungslose Projektkommunikation sorgten.
Informationen zu den Motivationen und Zielen des Verbundprojektes SOUVER@N liefert ein im Jahr 2024 erstellter Videoclip.
Was wurde erreicht?
Die hochschulübergreifenden Teams entwickelten gemeinsam innovative, zukunftsträchtige Konzepte und tragfähige Möglichkeiten, um digitale Prozesse in der Hochschullehre standortübergreifend zu verbessern und zu erleichtern. Die dabei entstandene Palette an Produkten ist äußerst vielfältig.
So stehen im Bereich Didaktik zahlreiche frei verfügbare Materialien, Good Practice-Beispiele, Praxistipps, Ideen sowie unterschiedliche Lehr-Lernbausteine zur (Nach-) Nutzung bereit, die die Ausgestaltung digitaler bzw. digital unterstützter Hochschullehre erleichtern können.
Hochschullehrende sowie Mitarbeitende von Service- und Supporteinrichtungen können sehr davon profitieren, vorhandene Materialien als OER miteinander zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund spielte das Thema Open Educational Resources (OER) eine große Rolle in unserem Verbundprojekt. Im Bereich OER-Material stehen vielfältige Materialien zur Nachnutzung, Anpassung und Weiterentwicklung sowie Anleitungen, rechtliche Hinweise und hilfreiche Erklärvideos zur OER-Erstellung zur Verfügung.
Eine Übersicht über etablierte digitale Tools für den Einsatz im Hochschulkontext, Hinweise zu möglichen Einsatzszenarien sowie wertvolle Hilfestellungen bei der Auswahl geeigneter Werkzeuge zur Gestaltung digitaler bzw. digital unterstützter Lehre sind in der Kategorie Digitale Tools zusammengestellt. Zu finden sind hier zudem Ideen für eine verbesserte hochschulübergreifende Zusammenarbeit bei der Neu- oder Weiterentwicklung von digitalen Tools.
In der Kategorie Rechtlicher Rahmen wird über rechtliche Herausforderungen aufgeklärt, die im Zuge der Digitalisierung der Hochschullehre an Mitarbeitende, aber auch an Studierende, gestellt werden. Behandelt wird eine große Bandbreite an Themen, die es im Hinblick auf die Digitalisierung von Hochschullehre zu beachten gilt.
Mit dem Ziel, Hochschullehrende, Studierende sowie Mitarbeitende der Service- und Support-Einheiten an Hochschulen durch standortübergreifende Formate, Maßnahmen und Angebote einen arbeitserleichternden Mehrwert zu bieten, wurden im SOUVER@N-Verbund unterschiedlichste Vernetzungsaktivitäten entwickelt und erprobt. In der Kategorie Netzwerke & Weiterbildung sind die vielfältigen Angebote, Maßnahmen und Ergebnisse zusammengestellt.
Last but not least sei auf unsere projekteigene Podcastreihe „Ideen aus Niedersachsen – SOUVER@N in der digitalen Lehre“ verwiesen. Gesprochen wird hier über Entwicklungen, bewährte Praktiken und gute Erfahrungen aus dem Bereich der digitalen Lehre.
Wie geht es weiter?
Die Erfahrung, dass Kooperationen und arbeitsteilige Verantwortung über institutionelle Grenzen hinweg erfolgreich realisierbar sind, zählt zu den nachhaltigsten Erkenntnissen aus SOUVER@N.
Viele der entwickelten Produkte und Ergebnisse werden von nachfolgenden Projektvorhaben aufgegriffen und weitergeführt. Entsprechende Abstimmungen und Übergabeaktivitäten, z. B. mit dem Verbundprojekt „Digitale Lehre Hub Niedersachsen“ (DLHN), sind bereits vollzogen. Ein im Sommer 2025 erstellter Videoclip bietet einen Eindruck über die geplante Weiternutzung der im Projekt SOUVER@N entstandenen Produkte.
Wir sagen Danke!
Das Verbundprojekt „SOUVER@N – Digitales Lehren und Lernen in Niedersachsen“ ermöglichte die Entwicklung und Erprobung standortübergreifender Lösungen für zentrale Fragen der digitalen Lehre. Von der Bündelung vorhandener Kompetenzen und der Schaffung nachhaltiger Strukturen konnten alle beteiligten Hochschulen erheblich profitieren.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die zum Erfolg und zum Gelingen des Vorhabens beigetragen haben. Gemeinsam konnte ein wertvoller Beitrag zur Stärkung der digitale Souveränität in der niedersächsischen Hochschullandschaft geleistet werden.
Projektleitung
Dr. Andreas Knaden
Universität Osnabrück
Isabel Müskens
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Dr. Norbert Kleinefeld
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Dr. Julia Webersik
Leuphana Universität Lüneburg
Verbundpartner
Technische Universität Clausthal, Medizinische Hochschule Hannover, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Stiftung Universität Hildesheim, Leuphana Universität Lüneburg, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Universität Osnabrück, Universität Vechta, (ELAN e.V. bis Ende der ersten Laufzeit).
Förderung
Für die Umsetzung seiner Ideen erhält das Verbundprojekt im Zeitraum 2021-2024 eine Förderung von der „Stiftung Innovation in der Hochschullehre“. Die 2020 gegründete Stiftung hat zum Ziel, Innovationen im Bereich des Lehrens und Lernens an Hochschulen zu ermöglichen sowie die Erneuerungsfähigkeit der Hochschullehre insgesamt und kontinuierlich zu stärken.



