Hochschulübergreifende Lehrendenbefragung zur Bedarferfassung in der digitalen (und digital unterstützten) Lehre

Ein Schwerpunkt von SOUVER@N ist es, den Lehrenden bedarfsorientierte Hilfestellungen bei der Durchführung digitaler (und digital unterstützter) Hochschullehre anzubieten.
Die durchgeführte Befragung von Lehrenden – an allen am SOUVER@N-Projekt beteiligten Hochschulen – hatte deshalb zum Ziel, die Wünsche und Anforderungen der Lehrenden im Rahmen der digitalen Lehre zu identifizieren, um auf dieser Grundlage Unterstützungsangebote bereitstellen zu können. Konkret ging es darum, festzustellen, in welchen spezifischen Bereichen der digitalen Lehre welche Arten von Bedarfen bei den Lehrenden vorliegen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in ein zielgenaues Angebot an Tools, Anleitungen, Schulungen und Fortbildungsmaßnahmen ein – mit der Intention, die digitale Lehre im Rahmen des Projekts SOUVER@N sowie darüber hinaus zu optimieren.

 

Die Datenerhebung erfolgte digital vom 15. März bis zum 11. Juni 2022 mittels eines teilstandardisierten Fragebogens. Insgesamt wurden 400 Fragebögen von Lehrenden an den SOUVER@N-Verbundhochschulen vollständig ausgefüllt. Neben geschlossenen Frageformaten gab es teilweise die Möglichkeit, Freitextkommentare zu verfassen.

Ausgewählte Ergebnisse

Im Rahmen der Befragung gab die große Mehrheit der Lehrenden an, zumindest über Grundkenntnisse im Bereich digitaler Kompetenzen zu verfügen, über 50 % schätzten ihre Kenntnisse hinsichtlich der Gestaltung und Ausführung sogar als fortgeschritten ein. Nur weniger als 2 % schrieben sich selbst keine digitalen Kompetenzen zu.

 

Die Lehrenden wurden nach den Bereichen der digitalen Lehre gefragt, in denen sie einen persönlichen Unterstützungsbedarf wahrgenommen hätten. Dabei zeigte sich, dass der Bedarf an digitalen Anwendungen für kollaboratives Arbeiten (63,5 %) und für (interaktive) Grafiken (62,5 %) am höchsten war. Abstimmungs- und Feedbackmöglichkeiten wurden von 50,75 % der Befragten als dritthöchster Bedarf genannt. Es wurde darüber hinaus ein generelles Interesse an vielen weiteren digitalen Anwendungen deutlich. In Bezug auf Themen wie Lernmanagementsysteme oder Videokonferenztools schien der Bedarf an Unterstützung hingegen ausreichend gedeckt zu sein, was mit der positiven Selbsteinschätzung der allgemeinen digitalen Kenntnisse der Befragten übereinstimmte.

 

Außerdem wurde über sämtliche abgefragten digitalen Anwendungen hinweg deutlich, dass Lehrenden an den SOUVER@N-Verbundhochschulen primär noch Tools fehlten (mit insgesamt 1.506 Einzelantworten). Es sollte jedoch nicht vernachlässigt werden, dass Lehrende bereits auf verschiedene, wenn auch teilweise anspruchsvolle Tools zurückgreifen können, bei denen es weiterhin notwendig ist, sie auf eine didaktisch sinnvolle Einbindung in die Lehre zu informieren. An zweiter Stelle standen Anleitungen (mit insgesamt 1.484 Einzelantworten), gefolgt von Schulungen(mit insgesamt 1.154 Einzelantworten). In Hinblick auf den kollegialen Austausch war das Interesse der Befragten vergleichsweise gering (mit insgesamt 416 Einzelantworten), womöglich aufgrund der begrenzten zeitlichen Ressourcen der Lehrenden.

 

Unter den Lehrenden bestand ein insgesamt hohes Interesse an hochschuldidaktischer Weiterbildung, so gaben knapp 90 % der Befragten an, zumindest teilweise an Weiterbildungsangeboten im Bereich der digitalen Lehre interessiert zu sein. Unter den gegebenen Antwortmöglichkeiten wurde am häufigsten ein Format gewählt, das eine Dauer von “bis zu zwei Stunden” hat (52,7 %). “Halbtägig“ rangierte an zweiter Stelle mit einer Zustimmung von 46,0 %. Bei der Ausgestaltung des Schulungsformats ist zu beachten, dass die Lehrenden insbesondere synchrone digitale Formate bevorzugten (60,5 %).

 

Um die weiteren Grafiken zu sehen, entweder auf die Punkte klicken oder mit der linken Maustaste blättern.

Zusätzlich zu den geschlossenen Frageformaten bestand während der Befragung die Option, Freitextkommentare abzugeben. Im Folgenden werden einige dieser Kommentare von Lehrenden präsentiert.

 

Ein Beitrag von Patricia Dammann, Selin Dirlik, Ioulia Grigorieva, Johanna Hoischen, Hannah Naundorf und Franziska Nichau