Hochschulübergreifende Befragung von Service- und Support-Mitarbeitenden

Die Anforderungen, die an Service- und Support-Einheiten und ihre Mitarbeitenden gerichtet werden, steigen. Eine Strategie, um diese Herausforderung langfristig zu bewältigen, sind hochschulübergreifende Netzwerke. So kann von den Erfahrungen, Expertisen und ggf. Ressourcen der einzelnen Partner gemeinsam profitiert werden.

Da bisher wenig über die tatsächliche Einstellung von Service- und Support-Mitarbeitenden zu hochschulübergreifenden Vernetzungsaktivitäten ihrer Einheiten bekannt ist, wurde eine entsprechende Befragung durchgeführt.

Die sich aus den Umfrageergebnissen abzeichnenden Trends bilden einen guten Orientierungsrahmen für die Ausrichtung geplanter Vernetzungsaktivitäten. Auf diese Weise kann eine höhere Akzeptanz auf operativer Ebene erreicht werden.

Ziel der Befragung war die Erhebung der subjektiv wahrgenommenen Potentiale, Hürden und Anschlussstellen landesweiter Vernetzungsaktivitäten von Mitarbeitenden in Einrichtungen, die Service und Support für Lehrende zur digital unterstützenden Lehre anbieten.

Einerseits hat uns interessiert, ob die Mitarbeitenden dem Vernetzungsgedanken grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Andererseits galt es herauszuarbeiten, wie Netzwerke konkret zu gestalten sind, damit sie als möglichst gewinnbringend wahrgenommen werden. Hierzu wurde u. a. nach den Herausforderungen in der alltäglichen Arbeit gefragt, aber auch danach, welche Veränderungen langfristig für die Hochschullehre gewünscht sind.

 

Die Datenerhebung fand vom 20. Juni bis zum 01. August 2022 in digitaler Form unter Nutzung eines teilstandardisierten Fragebogens statt. Befragt wurden insgesamt 63 Personen an verschiedenen niedersächsischen Hochschulen, knapp ein Drittel der Befragten war laut eigener Aussage in leitender oder herausgehobener Position tätig.

Ausgewählte Ergebnisse

Der überwiegende Anteil der Service- und Support-Mitarbeitenden (knapp 80 %) steht einer landesweiten Vernetzung positiv gegenüber.

 

 

Die Service- und Support-Mitarbeitenden erhoffen sich, dass durch eine landesweite Vernetzung insbesondere der Austausch von Expertise erfolgt. Weniger im Fokus der Mitarbeitenden stehen hochschulübergreifende Vereinheitlichungen wie die Standardisierung von Prozessen und die Etablierung gemeinsamer Strukturen.

 

 

Auf die Frage nach den Gelingensbedingungen erfolgreicher Vernetzungsaktivitäten wurden Transparenz und eine funktionierende Organisation bzw. Koordination als zentral eingestuft. Finanzielle Anreize und die Zustimmung durch die Politik wurden in Relation zu den anderen Antwortkategorien als unbedeutender für den Vernetzungserfolg bewertet.

 

 

Im Rahmen eines offenen Antwortformats wurde zudem nach Veränderungen gefragt, die aus der Corona-Zeit hervorgegangen sind und beibehalten werden sollten.

 

 

Die meisten Antworten wurden im Bereich angepasster Lehrformate gegeben: Hierbei beziehen sich die einzelnen Antworten insbesondere auf die Beibehaltung hybrider Lernformate und digitaler Lernformate im Allgemeinen.

 


"Vorlesungen aufzeichnen oder live-streamen"

"ganze Veranstaltungen online stattfinden lassen"

"erhöhter Anteil digitaler Lehre"

 

Auch wünschen sich viele Befragte eine Weiterführung der durch die Pandemie angepassten Arbeits- und Lernbedingungen: So wird besonders häufig die Aufrechterhaltung der Flexibilität am Arbeits- bzw. Lernplatz gefordert oder die Erhaltung von durch die Pandemie angepassten Formaten.

 


"Vereinfachung von Prozessen"

"Sprechstunden der Videokonferenz"

"mobiles, zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten/Lernen"

 

Die Befragten wünschen sich zudem ein Fortbestehen der Innovationsoffenheit. Auch wird die Beibehaltung eingeführter Tools und Systeme relativ oft genannt.

 


"Offenheit für neue Lösungen"

"Durchdenken von alten/veralteten Konzepten"

"Nutzung BBB"

"Neu eingeführte Systeme beibehalten"

"Digitale Lernmanagementsysteme"

 

Ein Beitrag von Patricia Dammann, Selin Dirlik, Ioulia Grigorieva, Johanna Hoischen, Hannah Naundorf und Franziska Nichau